Hätten Sie, hättet Ihr, Anfang März gedacht, dass uns dieser Virus so lange im Griff hat?
Ich war eindeutig zu blauäugig gewesen und dachte, dass in kurzer Zeit alles wieder so wie vorher ist.
Gut, dass wir darüber - und auch anderes - schreiben und von anderen Schreibenden die Texte lesen können!
Viel Freude dabei und bloß nicht das Lächeln vergessen!
Ihre Cornelia
Schreibimpuls 1:
Schreib zu dem Foto und/oder zu dem nachfolgenden Satz, und wenn du magst, versuche den Text so spannend wie möglich zu gestalten. Hier Informationen, die helfen können:
Suspense
Hitchcocks Auffassung von Suspense nimmt die unterschiedlichen Wissensstände von Zuschauer und Protagonist als dessen besondere Charakteristik – nur dann, wenn der Zuschauer in eine Gefahr eingeweiht ist, die einer Figur der Handlung droht, von der diese aber noch nichts ahnt, stellt sich der Effekt des Suspense ein. Der Zuschauer ist besser informiert als die Figur des Films, er weiß mehr, was – nach der Hitchcockschen Auffassung von Suspense – die Involviertheit des Zuschauers steigert und intensiviert und einen eigenen Typus von Spannungserleben hervorbringt. Das informationelle Verhältnis, das man Suspense nennt, ist reflexiv: Zur Situationsbeschreibung, die dem Zuschauer zugänglich ist, gehört auch das Wissen, dass er mehr weiß als der Held. Wenn nun der Zuschauer weiß, dass die Situation tatsächlich eine andere ist als diejenige, die die Figur sich entwirft, muss die Situationsdefinition des Zuschauers eine Simulation der Situationsdefinition der Filmfigur umfassen. Der Zuschauer ist dazu gezwungen, die Oberfläche des Geschehens „mit doppeltem Blick“ zu interpretieren – bezogen auf das, was er selbst weiß, aber auch bezogen auf ein Konstrukt einer Person der Erzählung und deren Kenntnis der Handlung.
Lexikon der Filmbegriffe, Hans Jürgen Wulff
Impuls 2: Oder schreibe zu diesem Satz hier: „Du setzt einfach einen Fuß vor den anderen – immer geradeaus! Dann wird dir nichts geschehen.“
dazu entstanden:
Finstere Nacht
Mond und Sterne hinter Wolken verborgen
schwacher Lichtschein der Laternen
Totenstille ringsumher
eilt er durch die Nacht
im Trenchcoat mit hochgestelltem Kragen
Schirmmütze tief im Gesicht
Hände in den Taschen vergraben
Hinter ihm hallen Schritte
kommen näher,
abrupt bleibt er stehen
dreht sich um
Das Geräusch des Verfolgers ist stumm
Niemand zu sehen
Er strebt voran
Schritte kommen immer näher
plötzlich
von Händen und Armen wie Kraken umschlungen
sein Atem stockt, das Herz klopft
Blut pulsiert in seinen Adern
hämmert an den Schläfen,
starr vor Schreck
Beklemmung, Entsetzen
Todesangst in den Augen
sieht er wie sich neben ihm eine Tür öffnet …..
© Maria Boyn
Auf dem Bild sehe ich Schuhe mit Rollen.
Es sind keine Kufen und auch keine Stollen
Nein, ganz besondere Schuhe die rollen sollen.
Ganz egal, ob sie nicht, oder doch, oder überhaupt rollen wollen.
Dazu sind mir die Gedanken mühelos aus dem Gehirn gequollen
und so schöpfte ich sie aus dem Vollen.
Doch einige waren lange verschollen.
Trotzdem wird der Eine, oder die Andere mir schmollen
und sagen, es wäre besser, sie blieben auch weiter verschollen.
Darum will ich mich jetzt lieber von dannen trollen.
© Franz Köhler
Schreibimpuls 3:
Verfasse einen Antworttext zu dem Gedicht von Karl Krolow:
DIE WOLKE
Man kann mit ihr
spazieren gehen,
solange keine Himmelserscheinung
über sie herfällt.
Das Wasser widmet ihr
seine Aufmerksamkeit
und winkt aus verdunstenden Flüssen.
Es rührt an das Gedächtnis
des Regens.
Dazu entstanden:
Die Wolke
(nach Karl Krolow)
„Man kann mit ihr spazieren geh‘n …“
Spielt Krolow mit dem Gedächtnis
An Regen, der kaum mehr zu seh‘n.
Sind Wolken schon ein Vermächtnis?
Ich liebe der Wolken Vielfalt,
Ihr unendlich wechselndes Bild
Ich liebe des Himmels Gestalt
Mit sanftblau, und finster und wild.
Doch Wolke, wo bleibt dein Regen?
Die Natur ist vertrocknet fast!
Wir lechzen nach nassem Segen,
Den lang du vergessen wohl hast.
Womit kann man dich beschwören
Nach ferner alter Götterart
Wann bist du bereit zu hören,
dein Nichtstun trifft die Erde hart!
Ich schwör’s, ich werde nie mehr fordern
Den fast ewigen Sonnenschein.
Doch lass mich heute bei dir ordern
Den Regen, den Regen - er muss sein!
© Edith Lerch
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ann kristin (Dienstag, 02 Juni 2020 18:45)
...ja, liebe Edith,
dein Gedicht ist schön. es gefällt mir gut..
ann krisitn (Dienstag, 02 Juni 2020 18:46)
lieber Vater von Cornelia,
Sie sind ein toller Reimer.. wirklich witzig...danke schön